Wann ist eine frühzeitige Schenkung sinnvoll?
Bei der Versammlung des regionalen Seniorenverbandes Pforzheim am 4. März 2024 im Landratsamt Enzkreis sprach Rechtsanwalt Giuseppe Pranzo aus Stuttgart für die Finanzgruppe „Haus und Geld“ zu den Mitgliedern.
Die interessierten Zuhörer erfuhren viel über gute Gründe für eine frühzeitige Schenkung bzw. Übertragung von Immobilien. Gründe und Wünsche können sehr individuell sein: z.B. Regelung der Erbfolge, steuerliche Gründe (Freibeträge). Bei einer Schenkung fallen die gleichen Steuersätze und Freibeträge wie bei einer Erbschaft an. Der Unterschied ist jedoch, dass die Freibeträge alle zehn Jahre neu genutzt werden können. Wichtig sei deshalb auch der richtige Zeitpunkt.
Damit es zu keinen Überraschungen kommt, empfahl der Anwalt zunächst eine Gesamtbetrachtung aller maßgeblichen Umstände, angefangen beim Stammbaum, bis hin zu den Familienverhältnissen von Kindern. Guiseppe Pranzo empfahl grundsätzlich eine Generalvollmach für den Fall der Handlungsunfähigkeit zu erstellen. Wichtig sei auch nicht nur beim sog. Berliner Testament einen Testamentsvollstrecker zu benennen.
Es gibt auch Fallstricke zu beachten
Nach Möglichkeit sollten Erbengemeinschaften vermieden werden, vor allem deshalb, weil hier das Einstimmigkeitsprinzip gilt. Oft habe er in seiner Praxis erlebt, wie ein (unbedeutender) Erbe einer vernünftigen Regelung entgegenstehen kann.
Weitere Infos betrafen die Zusammenhänge mit sozialrechtlichen Aspekten. Regelungen im Testament, über vorweggenommenes Erbe, Nießbrauch oder lebenslanges Wohnrecht. Auch Gründe für eventuelle Rückforderungsrechte nach einer Schenkung wurden genannt.
Eine klare Aussage war auch, dass Eigentum nicht immer, also nicht in allen Fällen übertragen werden soll, denn das sei Quatsch.
Zu allen Punkten gab es Gelegenheit, Fragen zu stellen. Und hiervon wurde von den Zuhörern rege Gebrauch gemacht. Mit vielen neuen Erkenntnissen ging die Versammlung zu Ende.