Regionalverband Stuttgart besuchte den Stadtteil Hofen am 25.6.2025.

Der diesjährige Ausflug innerhalb Stuttgarts führte uns bei hochsommerlichen Temperaturen zu dem erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich aufgeführten Stadtteil Hofen.

Die Exkursionsleitung des ersten Teils dieser Veranstaltung übernahm Gerhard Scheu, der stellvertretende Vorsitzende des Bezirks. Er erläuterte vor Ort kompetent anhand von historischem Bild- und Kartenmaterial den Wandel einer ehemaligen Kiesgrube in ein abwechslungsreiches Naherholungsgebiet. So ist der größte See Stuttgarts, der Max-Eyth-See, ursprünglich gar kein See, sondern vielmehr eine Erweiterung des Neckars, die im Jahre 1934/1935 durch den Bau der Mühlhäuser Brücke mit Stauwehr, die Neckarkanalisierung und das Fluten einer ehemaligen Kiesgrube entstanden ist. Das Gebiet wurde zu einer Sport- und Badeanlage ausgebaut. Diese Wasserfläche war aber auch Testgebiet für die bei Ferdinand Porsche entwickelten Schwimmwagen. Ab 1970 wurde dann die Fläche zum heutigen Naherholungsgebiet umgestaltet.

Danach ging es entlang des Neckars weiter zum alten Fährhaus mit Hochwassermarken. Hier herrschte bis 1933 reges Leben, da zwischen Hofen und Mühlhausen über den Neckar viele Menschen und Waren übergesetzt wurden.

Nach einem kurzen, aber steilen Aufstieg erreichte die Gruppe die Burgruine Hofen, die als einzige im Stuttgarter Stadtgebiet hochragende Mauerreste hat. Dort erwartete uns unser Mitglied Dr. Eberhard Fuchs und übernahm die Leitung der Exkursion. Er erläuterte die Geschichte der Burg verbunden mit einem schönen Ausblick über das Neckartal.

Anschließend führte unser Weg zur nahe gelegenen Wallfahrtskirche St. Barbara mit der Stuttgarter Madonna, eine aus dem 15.Jahrhundert stammende Holzfigur eines unbekannten Künstlers, die während der Reformation von der Stuttgarter Stiftskirche nach Hofen gebracht wurde.  Die Kirche wurde zu Beginn des Klassizismus 1783-1784 erbaut und erhielt 1810 drei spätbarocke Altäre vom aufgelösten benachbarten Franziskanerkloster in Oeffingen. Bei einer nachfolgenden Innenrenovierung entstand dann eine harmonische Verbindung, was uns von Dr. Fuchs auch hinsichtlich der Ausstattung hervorragend nahegebracht wurde.  Besichtigt wurden auch die Grabmäler des alten Friedhofs sowie der Nachbau einer Lourdesgrotte.

Nach einem kurzen Referat über Funktion und Geschichte der Pfeifenorgel spielte Dr. Fuchs auf der Orgel (22 Register) Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel.


Die Teilnehmer dieser Veranstaltung zeigten sich von den von großem Sachverstand geprägten Ausführungen unseres Mitglieds Dr. Fuchs und seinem profunden Orgelspiel stark beeindruckt.

Zum Abschluss besuchten wir das benachbarte denkmalgeschützte Café Wolfgangstüble, wo die 29-köpfige Gruppe von Frau Scheef mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen verwöhnt wurde.


Die Teilnehmer dieser Veranstaltung waren einhellig der Meinung, dass sich   der Besuch dieser Veranstaltung wirklich gelohnt hat.