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In der Münsterkirche in Zwiefalten am 04. Juli 2023

Eine überschaubare Gruppe von 16 Personen Münsterportalmachte am 04.07. eine Busfahrt nach Zwiefalten und ließ sich bei einer Führung die Münsterkirche und die Geschichte des Klosters nahe bringen.

Beginnend mit der imposanten Fassade erklärte Herr Bayer, ein Klosterführer, an verschiedenen Stationen die Plastiken und Darstellungen auf den Gemälden und erläuterte dazu deren Bezug untereinander und zur Geschichte des Kosters. Bei der Vielzahl der dargestellten Szenen konnte selbst bei der einstündigen Führung nur auf einen kleinen Teil eingegangen werden.

Das Kloster wurde 1089 von den Grafen Kuno und Luitold von Achalm gegründet und von Mönchen aus dem Kloster Hirsau bezogen. Die Grafen statteten das Kloster mit reichen Schenkungen aus und nach ihrem Tod ging ein Großteil ihres Erbes an das Kloster. Um 1670 wurden die ursprünglich im romanischen Stil errichteten Klostergebäude im Barockstil um die bestehen gebliebene romanische Kirche erneuert. Von 1741 bis 1753 wurde auch die romanische Kirche abgebrochen und im Spät-Barockstil als Wandpfeilerkirche mit Gauinger Travertin neu gebaut. Mit der Ausstattung wurden damals führende Künstler betraut, nämlich Johann Joseph Christian aus Riedlingen für den Figurenschmuck, Franz Josef Spiegler aus Wangen für die Deckengemälde und Johann Michael Feuchtmayr aus Wessobrunn für die Stuckarbeiten. So entstand ein Gesamtkunstwerk des süddeutschen Barocks.

Die Gruppe im Chor1802 wurde das Kloster vom Herzog von Württemberg okkupiert und alles, was sich zu Geld machen ließ, nach Stuttgart gebracht. Das offizielle Ende wurde mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 besiegelt und die umfangreichen Besitzungen dem Herzogtum Württemberg zugeschlagen. Ab 1812 wurden die Gebäude als „königliche Landesirrenanstalt“ genutzt, aus der das heute darin untergebrachte „Zentrum für Psychiatrie – Münsterklinik Zwiefalten“ hervorging.

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Nach so viel Kunst- und Allgemeingeschichte ging es zu einem gemütlichen Ausklang in die Gaststätte bei der Wimsener Höhle und danach über Hayingen durch das malerische Lautertal zurück zu den Ausgangsorten. Die Gruppe bedankte sich bei Hansjörg Schäfer mit einem großen Beifall für die Organisation dieses Nachmittagsausflugs.

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