37 Mitglieder des Seniorenverbands – Regionalverband Stuttgart – besuchten am 14. Mai 2025 die MHP-Arena in Stuttgart-Bad Cannstatt, die Heimspielstätte des VfB Stuttgart, zu einer „Fan-Tour“.
Aufgrund der großen Anzahl der Interessierten wurde die Führung in zwei Gruppen durchgeführt.
Eine Führung begann in der Mixed Zone direkt hinter dem Eingang. Hierhin werden die Spieler beider Mannschaften an Heimspieltagen mit dem Bus vorgefahren und hier treffen Spieler und Reporter aufeinander. Im angrenzenden Raum befindet sich der Bereich der Mini-Studios, wo Fernsehsender nach dem Spiel – grundsätzlich vorher angemeldete – Interviews mit einzelnen Spielern führen können, und dahinter schließlich der aus den Sportsendungen im Fernsehen bekannte Presseraum mit den Logos der Sponsoren im Hintergrund. Nach den Bundesligaspielen beantworten hier die Trainer die Fragen der Reporter.
Im Presseraum hörten wir von unserem Guide alles Wichtige zur Geschichte des Stadions, das seit seiner Erbauung 1933 viele Erweiterungen und Namensänderungen erfuhr. Seit dem Umbau Anfang der 2000er Jahre zur reinen Fußballarena bietet es nun 60.000 Fans des runden Leders Platz und zählt damit zu den größten Fußballstadien im Land. Aktuell hält das Ludwigsburger Management- und IT- Beratungsunternehmen MHP die Namensrechte. Das Stadion gehört der NeckarPark GmbH &Co. KG, an der mit 60 % die Stadt Stuttgart und 40% der VfB beteiligt ist.
Obwohl die Bundesligasaison 2024/2025 gerade zu Ende gegangen ist, herrschte sicht- und hörbar reges Treiben im Stadion: Zum einen werden verschiedene Räumlichkeiten ganzjährig auch für Tagungen und andere Veranstaltungen, insbesondere von den Sponsoren des VfB, genutzt. Zum anderen waren notwendige Renovierungsarbeiten und die Vorarbeiten für die Spiele der Nations League in vollem Gang, in der am 5. Juni zunächst Spanien gegen Frankreich das zweite Halbfinale in Stuttgart bestreiten wird. Dafür muss die Arena nach den Vorgaben der UEFA umgerüstet werden, z.B. müssen alle Hinweise auf den VfB und den Namensgeber MHP entfernt werden!
Weiter ging es zunächst in die eher schlichte Kabine der Gastmannschaften, wo von den Sanitärräumen bis zum Flatscreen alles nach den Vorgaben des DFB bereitgestellt sein muss, damit auch die Spieler der Gastmannschaft sich bestens auf das Spiel vorbereiten können. Ein ähnliches Ambiente erwartet also bei Auswärtsspielen auch die Mannschaft des VfB.
In der Gastkabine sorgte ein angeketteter Gegenstand für ein weiteres Aha-Erlebnis: der „Schuhwärmer“. Damit bekommen die Spieler ihre Fußballschuhe geschmeidig. Die Kette sei notwendig, weil der Schuhwärmer früher schon gelegentlich mit der Gastmannschaft „abgereist“ sei…
Ein echtes Highlight der Stadion-Tour war dann die Spielerkabine der VfB-Mannschaft. In aufsteigender Reihenfolge der Rückennummern waren noch die Namen der Spieler des letzten Heimspieltags (Anm.: 4 : 0 gegen Augsburg) angebracht und wer wollte, konnte sich auf den Platz seines Lieblingsspielers setzen. Hier sah es gar nicht nach Standard aus: Die Spieler sitzen quasi im Halbkreis, so dass der Trainer alle gleichermaßen im Blick hat. Jeder Spieler hat Fächer für seine sieben Sachen sowie Anschlüsse für Handys oder sonstige elektronischen Geräte. Der Raum ist dunkel gehalten und nach oben offen wie in einer Werkhalle, womit er den Charakter einer Werkstatt ausstrahlen soll… Ein riesiger Flachbildschirm, die sonstige Ausrüstung für die Trainerarbeit, der angeschlossene offene Raum mit Massageliegen lassen nur ahnen, wie es hier am Spieltag zugeht. Jedenfalls scheint alles getan, damit sich die Spieler rundum wohlfühlen. „Nur umziehen müssen sie sich selbst“, so der Guide, der auch sonst keine Frage zum Ablauf eines Heimspieltages unbeantwortet ließ.
Durch den erst zur Europameisterschaft im letzten Jahr eingeweihten modernen Tunnel geht es für die Spieler – Heim- und Gastmannschaft in getrennten Tunneln – mit lauter, die jungen Männer auf das Match einstimmender Musik Richtung Rasen. Dabei werden sie – für sie selbst nicht erkennbar – quasi hautnah beobachtet von VIPs, die sich dieses Vergnügen in der 360° Glaskabine mit den von außen abgedunkelten Scheiben bei feinem Essen 1.700 Euro für eine Karte kosten lassen. Selbstverständlich durften wir auch einen Blick in diesen „Porsche Tunnel Club“ werfen.
Am Spielfeldrand angekommen, beeindruckte das leere Stadion schon alleine durch seine Größe und Weite. Wie beeindruckend mag es erst für die Spieler sein, hier bei ausverkauftem Haus und 60.000 begeisterten und mitfiebernden Fans einzulaufen?
Der Rasen, der nach den Nations League-Spielen wie jedes Jahr nach der Bundesligasaison komplett erneuert werden wird, durfte von uns nicht betreten werden. Wer wollte, konnte aber auf einer der Spieler-Ersatzbänke Platz nehmen und das Stadion auf sich wirken lassen, während der Guide noch allerhand Interessantes übermittelte. So wäre den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wohl selbst kaum aufgefallen, dass der Spielplatz in der Mitte tatsächlich gewölbt ist – so kann Regenwasser Richtung Spielfeldrand abfließen.
Zum Schluss der Tour nahmen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour die Mühe auf sich, die steile Haupttribüne bis hoch zur Ehrenloge zu erklimmen. Wo sonst nur prominente Ehrengäste wie der Ministerpräsident, andere Politiker oder (ehemalige) Bundestrainer oder frühere VfB-Helden sitzen dürfen, konnten die Seniorinnen und Senioren des Regionalverbands Stuttgart einen letzten Blick ins Stadionrund werfen.
Die Tour endete, wo sie begann: In der Mixed-Zone, über die auch die Spieler die Arena wieder verlassen.
Die Bildergalerie gibt ein paar Impressionen von der über zwei-stündigen Tour.







