Besuch der Sonderausstellung American Dreams

Was ist der Amerikanische Traum? Ist es die grenzenlose Freiheit? Der Weg aus Armut zum Reichtum? Angst vor Krieg oder Verfolgung?

1,5 bis 2 Millionen Menschen aus Baden-Württemberg sind in den letzten 300 Jahren in die USA ausgewandert. Für manche wurden Träume wahr, für andere gab es kein Happy End.

Bei einer eineinhalbstündigen Führung konnten die 23 Teilnehmer des Regionalverbandes Ludwigsburg, an 34 spannenden Auswanderergeschichten von Leuten aus dem Südwesten mit über 200 Originalobjekten, Einblicke in deren Leben bekommen.

Erstes Beispiel Friedrich List aus Reutlingen der durch seinen Einsatz für die innerdeutsche Zollfreiheit als Landtagsabgeordneter in Festungshaft auf den Asperg geriet und 1824 in die USA emigrierte. Später kam er als Konsul zurück und wurde als Eisenbahnpionier bekannt.

Der Radikalpietist Georg Rapp wanderte mit ca. 700 Anhängern auf Druck von Herzog Friedrich II von Iptingen nach Pennsylvania aus und gründete Idealsiedlungen Harmony u. Economy im gelobten Land.

Die Kommunistin Anne Nill wurde in Amerika reich und stiftete ihr Vermögen bedürftigen Kindern aus ihrer Heimatstadt Mössingen.

Johann Heinrich Keppele ging im Alter von 22 Jahren 1738 vom Kraichgau nach Pennsylvania. Bei der 25- wöchigen Überfahrt sind 250 Menschen an Typhus gestorben. Nach einem Aufbau eines Importbetriebes gründete er die Deutsche Gesellschaft, die sich um die teils mittellosen Einwanderer kümmerte.

Interessant der Geschichte der Familie Fink aus Ulm die bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den Dakota-Indianern viele Verluste erlitten. Sie gründeten die Stadt New Ulm. Es gab immer wieder Konflikte zwischen den Einwanderern und der indigenen Bevölkerung.

Den Abschluss bildete die Story vom armen Drechsler Albert Schönhuts aus Göppingen, der zum weltgrößten Spielwarenfabrikanten wurde.

Die Besuchergruppe des Regionalverbandes war beindruckt wie viele Menschen

den deutschen Südwesten aus unterschiedlichen Gründen verließen, um in den USA ein neues Leben zu beginnen. Viele von uns haben auch einen persönlichen Bezug zu Bekannten und Verwandten, die nach Amerika gezogen sind.

Martin Schüle