Mit dem Bus ging es an einem etwas trüben Herbsttag zu Deutschlands einziger Justizvollzugsanstalt mit eigenem Weingut zur Staatsdomäne Hohrainhof in der Nähe von Flein. Das Interesse an der Veranstaltung war sehr groß, da der Hof bereits im Jahr 2019 schon einmal besucht wurde und das Vesper sowie die Weinprobe in bleibender Erinnerung blieben. Schnell war die Tour ausgebucht und über zwanzig Personen hatten sich angemeldet.
Die Gruppe wurde von einem Mitarbeiter der JVA Heilbronn begrüßt und in der landschaftlich sehr schön gelegenen Domäne über die Schwerpunkte der Landwirtschaft und des Weinbaues informiert.
Zwischenzeitlich wurde der Betrieb auf Bio-Landwirtschaft umgestellt und auf den ca. 11 ha großen Rebflächen wird im Jahr 2023 der erste Jahrgang mit Bio-Siegel erzeugt.
Zwischenzeitlich ist auch ein Hofladen entstanden in dem die Produkte direkt vermarktet werden.
Die Milchviehwirtschaft veränderte sich zu einem reinen Mastviehbetrieb, was mit weniger Aufwand zu bewältigen ist.
Bis zu 25 Gefangene, die sich im gelockerten Strafvollzug befinden, arbeiten auf dem Gelände, bei dem auch Obst und Gemüse angebaut wird.
Nach der Besichtigung des Weinkellers, ging es, zum Abschluss, in die neu renovierte Kapelle mit der schönen Stuckdecke, zur Weinprobe mit Vesper.
Die Verkostung von Secco sowie der Weis- und Rotweine erfolgte unter fachkundiger Erläuterung des geschulten Mitarbeiters, der auch auf die Fragen der Besucher einging.
Mit dem Hinweis auf die Einkaufsmöglichkeiten oder Bestellungen anhand der Preisliste und einem Dank an die Mitarbeiter der JVA durch Vorsitzenden ging die Ausfahrt zu Ende.
Martin Schüle