Am 15. März konnte der Regionalverband Stuttgart den Trinkwasserhochbehälter an der Hasenbergsteige kennenlernen. Die rund zweistündige Führung durch den Betriebsmeister Thomas Zuber beinhaltete auch den Besuch der unterirdischen Wasserkammer.
Der größte Wasserbehälter in Stuttgart fasst rund 25 Millionen Liter und versorgt hauptsächlich den Stuttgarter Westen, Kaltental und Heslach. Im Rahmen der Führung am Wasserspeicher „Hochbehälter Hasenberg“ bekamen wir Einblicke in die Herausforderungen der Stuttgarter Trinkwasserversorgung. Herr Zuber erklärte, wie die Wasserversorgung im Allgemeinen und speziell in Stuttgart funktioniert
Während man in anderen Städten „auf dem flachen Land“, wie zum Beispiel in München, das Trinkwasser aus lediglich drei Hochbehälter einfach in die Stadt hineinfließen zu lassen braucht, herrschen in Stuttgart weitaus schwierigere Bedingungen. Aber gerade die machen die Trinkwasserversorgung der Stadt so spannend und hochinteressant.
Die Trinkwasserversorgung von Stuttgart ist komplex und sehr aufwändig. Das liegt an der besonderen Topographie der Stadt mit den Stadtteilen, die sich um das Zentrum herum an den angrenzenden Hügeln und auf den Höhen ausdehnen. Das Trinkwasserversorgungssystem muss dadurch Höhenunterschiede von über 300 Metern bewältigen. Das Stadtgebiet Stuttgart ist in 68 Druckzonen aufgeteilt. Nur so können die natürlichen Höhenunterschiede ausgeglichen werden. Innerhalb dieser Druckzonen befinden sich insgesamt 43 Hochbehälter. Von dort fließt das Trinkwasser durch rund 2.500 Kilometer Leitungen und passiert 16.000 Streckenarmaturen, bis es die Kunden über die Hausanschlüsse mit 104.000 eingebauten Wasserzählern erreicht.
Der angenehme Nebeneffekt der eigentlich problematischen Ausgangslage ist, dass das Trinkwasserversorgungssystem zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Das heißt: Die Energie, die das Stuttgarter System benötigt, erzeugt es selbst. Das ist einzigartig in Deutschland.
Eine Stadt – zwei „Sorten“ Wasser: Da das Wasser von zwei Versorgern stammt und es aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen angeliefert wird, trinken die Stuttgarter in den verschiedenen Stadtteilen auch zweierlei „Sorten“: Der Süden und Westen erhalten das Wasser aus dem Bodensee, der Norden, die Mitte und der Osten das Wasser aus dem Donauried. Doch selbst der Feinschmecker wird den Unterschied nicht schmecken. In beiden Fällen handelt es sich um Trinkwasser allererster Güte, das auch bei der Verteilung im Stuttgarter Versorgungsnetz nichts von seiner hohen Qualität verliert.
Dank Herrn Zuber konnten wir einen höchst interessanten und sehr informativen Nachmittag erleben den wir so schnell nicht vergessen. Hierzu trug natürlich auch unser tolles Outfit in der Schutzkleidung bei.