Die Filmpreis-Sammler!
Endlich war es soweit! Nach drei Jahren Wartezeit wegen Corona durften insgesamt 31 Ruheständlerinnen und Ruheständler in zwei Gruppen den Vorzug genießen, an den einzigen beiden Führungen, die in diesem Jahr von der Filmakademie in Ludwigsburg nur für den Regionalverband Stuttgart durchgeführt wurden, teilzunehmen.
Die Filmakademie wurde im Jahr 1991 von Herrn Prof. Albrecht Ade gegründet und hat sich im Laufe der Jahre zu einer weltweit führenden Filmhochschule entwickelt.
Seit dem Jahr 2002 ist das Animationsinstitut Teil der Filmakademie BW. In den Ausbildungsschwerpunkten Animation und Interaktive Medien gehört das Institut zu den besten Ausbildungsstellen der Welt. Die Erfolge zeigen sich in vielen internationalen Auszeichnungen und Preisen.
Etwa 500 Studierende werden von über 300 Fachleuten aus der Film- und Medienbranche unterrichtet. Betreut werden sie außerdem von mehr als 130 fest angestellten Mitarbeitern in der Filmakademie. Von über 600 Bewerberinnen und Bewerbern auf einen Studienplatz jährlich werden etwa 100 zum Studium angenommen. Die Studienangebote mit Diplomabschluss erstrecken sich über Film und Medien, Filmmusik und Sounddesign, Produktion, Animation, Szenenbild, Fernsehjournalismus, Filmmusik, Drehbuch, interaktive Medien und einiges mehr.
Auf dem Campus am Akademiehof befinden sich außer der Filmakademie mit dem Animationsinstitut noch die Akademie für Darstellende Kunst und in französischer Partnerschaft das Atelier Ludwigsburg-Paris. Die Nähe zu den anderen Instituten ermöglichen zahlreiche fachübergreifende Arbeiten, so dass die Studierenden auch voneinander profitieren. Auch nimmt eine größere Anzahl von Studierenden im Laufe des Studiums an internationalem Austausch mit Partnern in anderen Ländern teil.
Im Rahmen der Führung haben wir gelernt, dass Filme nicht nur durch einen einzigen Menschen entstehen, sondern dass daran eine große Zahl Mitschaffender von Drehbuchautorin/Drehbuchautor über Produktionsleiterin/Produktionsleiter, Kamerafrau/Kameramann bis hin zu Bühnenbildnerin/Bühnenbildner beteiligt sind. Die Studierenden lernen an Filmprojekten nicht nur das Drehen eines Films, sondern sind verantwortlich für die ganze Budgetverwaltung, Materialzusammenstellung, Personalbedarf usw., dies alles muss vorher bis ins Kleinste durchorganisiert werden.
Material wie Kameras, Beleuchtung und alles andere Zubehör wird von der Filmakademie für die einzelnen Projekte zu Verfügung gestellt. Die einzelnen Projekte werden natürlich von Verantwortlichen der Filmakademie überwacht.
Bei der Führung durften wir das Caligari-Kino, das kleine Studio mit aufgebauter Wohnungskulisse, das Materiallager (beherbergt alles was die Studierenden für ihre Arbeit brauchen, einschließlich z.B. Kameras im Wert einer Immobilie), das große Albrecht Ade Studio, die Szenenbildwerkstatt sowie die Bibliothek/Mediathek in Augenschein nehmen. Leider war die Animationsabteilung „ausgestorben“, weil sich praktisch die ganze Abteilung beim Internationalen Trickfilm-Festival in Stuttgart befand.
Es war interessant, hinter die Kulissen einer Welt schauen zu dürfen, deren Produkte wir eigentlich nur aus der Sicht des Kino- oder Fernsehsessels kennen. Vielleicht werden wir uns zukünftig an diese Führung erinnern und uns Gedanken darüber machen, was alles hinter dieser Filmproduktion steckt.
Unser herzlicher Dank gilt den Verantwortlichen und Führern der Filmakademie, die uns diese Führungen möglich gemacht haben.
Im Anschluss konnten wir uns im Blauen Engel, der auch als Mensa für die Studierenden fungiert, noch über das Erlebte austauschen.