Die Führung mit der Stadtführerin Frau Höfer begann am Nachmittag für die 22 Teilnehmer am Kuhriosum, einem vom Künstler Jürgen Goertz 1987 geschaffenen Brunnen. Weiter ging es zu der 1463 -67 durch Kirchenbaumeister Jörg erbauten Enzbrücke, mit dem Blick au

f die Furt, die zur Gründung der Ansiedlung führte. Der Ort wurde 789 erstmals erwähnt. Einnahmen erfolgten durch die Mautgebühren für die Brückenbenutzung und später durch die Flößerei mit dem Holzhandel.
Bietigheim wurde 1364 zur Stadt erhoben. Beeindruckend das einzig noch erhaltene Stadttor, das untere Tor, mit den Wappen von Land und Stadt.
Vorbei ging es am Hochwasserstein in den Metterauen zum Hexenwegle. Weiter durch die Schieringer Straße mit den schönen alten Fachwerkhäusern mit den großen Weinkellern zum Waschhaus und weiter zur Kelter. Im 15. bis 16. Jahrhundert war die Blütezeit der Stadt durch Weinbau und Handel.

Am höchsten Punkt der Tour, der ehemaligen Burg, wurde aus den Resten des Turms um 1400 die Stadtkirche errichtet. Dies gelang nur durch die finanzielle und materielle Unterstützung von Antonia Visconti, der Gemahlin von Graf Eberhard III, die aus einer reichen Mailänder Familie stammte.1542 kam es zum Einsturz des freistehenden Kirchturms des später neu an die Kirche angebaut wurde.
Eines der bekanntesten Häuser in Bietigheim ist das Hornmoldhaus, heute Museum, das von Kirchenratsdirektor Hornmold 1536 erbaut wurde. Eine Restaurierung erfolgte von 1979 bis 1986. Imposant auch das danebenstehende Rathaus mit Brunnen und Marktplatz. Die unterschiedlichen Fachwerkbauten zeigen sich am Physikat und der Lateinschule auf der anderen Seite des Hornmoldhauses.
Abschließend beeindruckte die Teilnehmer der Rundbau der Villa Visconti und die Skulptur der Turm der grauen Pferde ebenfalls gestaltet von Künstler Jürgen Goertz im Jahr 1993.
Bei einem kühlen Getränk im Biergarten beim alten Schloss ging der interessante Nachmittag zu Ende.

Martin Schüle