Titel-Trickbetrug
Trickbetrug – Seniorinnen- und Seniorensicherheit Präventionsveranstaltung

„dieTheaterExperten“ mit Theaterstück: Hallo Oma, ich brauch‘ Geld!

Rund 70 Seniorinnen und Senioren des Regionalverbands Stuttgart, der Kolpingfamilie Stuttgart und einige Gäste konnten im Kolpinghaus Zentral Stuttgart mitverfolgen, mit welchen fiesen Tricks Betrügerinnen und Betrüger versuchen, von arglosen Opfern hohe Geldbeträge oder Schmuck etc. zu ergaunern. Zielgruppe ist vor allem die „Generation 60+“, auf deren Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft zum einen und mögliche Altersersparnisse zum anderen die Gauner setzen.

Gespielt wurde in verschiedenen Szenen, wie Trickbetrüger z.B. am Telefon unter Vortäuschung eines finanziellen Engpasses, einer gesundheitlichen Notlage in Form von schwerem Unfall oder sonstiger schwerer Erkrankung eines Verwandten (Enkelkind, Neffen oder Nichten) um hohe Beträge an Bargeld bitten. Auch wurde in eindrucksvoller Form dargestellt, wie angebliche Polizisten, Staatsanwälte oder Ärzte usw. mit sogenannten Schockanrufen Druck auf die Betroffenen ausüben und durch wiederholte Anrufe die angebliche Notlage so drastisch dargestellt wird, bis sie sich überreden lassen, hohe Geldbeträge bereitzustellen.

Die gespielten Szenen zeichneten sich aus durch die humorvolle und interaktive Darstellung der Trickbetrügereien mit Beteiligung des Publikums, die sich sicher gerade deshalb tief in das Gedächtnis eingegraben haben dürften.

Somit sollten die anwesenden Seniorinnen und Senioren in Zukunft für einen eventuellen Fall der Fälle gut gerüstet sein.

Nach den jeweils gespielten Szenen erläuterten die anwesende Präventionsbeamtin bzw. der Präventionsbeamte des zuständigen Polizeireviers in Stuttgart nochmals an konkreten Beispielen die Problematik des Trickbetrugs und warnte auch vor „falschen Handwerkern“ oder ähnlichem, die versuchen, unter falschem Vorwand in die Wohnung zu kommen.

Insgesamt hatten die Akteure ein paar ganz konkrete Tipps für die anwesenden Gäste parat, wie z.B.:

  • Trauen Sie Ihrem Bauchgefühl bei Anrufen. Haben Sie einen Verdacht? Fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt. Geben Sie keine Namen der Verwandtschaft preis und geben Sie keine Auskünfte über Ihr Vermögen und Beträge, die sich in Ihrer Wohnung befinden.
  • Bei schwerwiegenden Vorkommnissen, wie z.B. verschuldete Unfälle, wird die Polizei, Arzt/Krankenhaus, Staatsanwalt nie anrufen und Geld (z.B. Kaution oder Behandlungskosten) verlangen.
  • Besonders bei schweren Unfällen mit z.B. schweren Verletzungen oder Todesfolge wird die Polizei nicht anrufen, sondern wird sich, meist zu zweit und evtl. mit einem Seelsorger, persönlich an die Angehörigen wenden.
  • Nach solchen Anrufen kein Geld von der Bank holen und irgendeinem Fremden aushändigen oder vor die Tür legen. Immer erst in der Verwandtschaft nachfragen, ob tatsächlich etwas passiert sein kann.
  • Am besten ist es, bei Zweifeln sofort aufzulegen und solche Anrufe immer der Polizei zu melden. Aber Achtung, falls sich jemand als Polizist, Arzt oder Staatsanwalt ausgibt: Erst zurückrufen, wenn nach dem Auflegen das Freizeichen ertönt oder besser noch ein anderes Telefon benutzen (z.B. Handy).
  • Scheuen Sie sich nicht, die 110 zu wählen.
    Und keine falsche Scham – es kann wirklich jedem passieren.

Hervorragend gespielt wurden die Stücke von den Theaterexperten Herrn Paul Mejzlik und Herrn Werner Mast, beides ehemaligen Polizeibeamte, unterstützt von Arne Hauck (Präventionsbeamter) und seiner Kollegin POK-Anwärterin Ellena Sebastian.

Das Theaterprojekt wurde von Herrn Allan Mathiasch konzipiert und ausgearbeitet, mit Unterstützung des Fachwissens der Polizei, der Erfahrung von Theaterpädagogen und Schauspielern sowie mit politischer Unterstützung der Landeshauptstadt. 

Ein großes Lob an die vier Akteure, bei denen sich unser Vorsitzender Harald Schneider auch im Namen der Senioren der Kolping-Familie ganz herzlich mit einem Weinpräsent bedankt hat.

Trickbetrug_Telefon-1
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v.l.: Werner Mast, Paul Mejzlik (Theaterexperten), Ellena Sebastian, Arne Hauck (Präventionsbeauftragte)