Zu dem Thema „Sinn und Zweck des Fastens“ am 27.2.2024 hatte der Seniorenverband öD Ehingen Vikar Martin Saur von der Seelsorgeeinheit Ehingen eingeladen.
Martin Saur ging zunächst darauf ein, in wieweit das Fasten eine religiöse, spirituelle und kulturelle Praxis ist, die in verschiedenen Formen und Kontexten auf der ganzen Welt praktiziert wird.
Beispiele dafür sind, das christliche Fasten während der Fastenzeit, der islamische Fastenmonat Ramadan, das jüdische Jom Kippur und das hinduistische Fasten zu verschiedenen religiösen Anlässen.
Auch in der Bibel sind bereits im Alten Testament mehrere Stellen zum Thema Fasten zu finden wie z.B. im Buch Joel 2, 12-18 oder im Buch Daniel 9,3.
Das eigentliche und ursprüngliche Fasten im religiösen Kontext wird als Ausdruck der Buße und Umkehr betrachtet. Es ist ein Weg, um sich von den Sünden abzuwenden und Gott näher zu kommen.
Bei einer anderen Form fasten die Menschen, um ihren Körper zu reinigen und zu entgiften. Sie glauben, dass das Fasten den Körper von Giftstoffen und Schlacken befreit und die Gesundheit fördert. Dies kann sowohl körperliche als auch geistige Reinigung umfassen.
Eine weitere Form des Fastens ist, dass man auf bestimmte Nahrungsmittel, Mahlzeiten oder Dinge, wie z.B. Handy, Alkohol oder Zigaretten verzichtet. Dies kann dazu beitragen, die Fähigkeit zur Selbstkontrolle zu stärken und das Bewusstsein für Essgewohnheiten zu schärfen.
Auch das sog. Klimafasten wurde angesprochen. Dies kann beispielsweise bedeuten, weniger Fleisch zu essen, auf Auto- oder Flugreisen zu verzichten, den Stromverbrauch zu reduzieren oder plastikfrei einzukaufen. Beispielhaft wurde hier mit eindrücklichen Zahlen der Fleischverbrauch in Deutschland, die Komplexität der Tierfutterbeschaffung und die möglichen Auswirkungen dargestellt.
Von Teilnehmerseite wurde von verschiedenen, teilweise in Vergessenheit geratenen Bräuche während der Fastenzeit berichtet.
Abschließend veranschaulichte Martin Saur den Unterschied zwischen der Fasten- und der Passionszeit und die damit verbundenen liturgischen Besonderheiten.
Uschi Mittag bedankte sich bei Martin Saur für diesen vortrefflichen und aufschlussreichen Vortrag mit einem kleinen Geschenk.