Die Mitglieder des Seniorenverbandes Bad Säckingen/Waldshut besuchten das älteste Pumpspeicherkraftwerk (PSW) in Kavernenbauweise in Deutschland, das in den Jahren 1961 – 1967 im Granit-Bergmassiv des Südschwarzwaldes an der Kante zum Hochrheintal eingebaut wurde. Es gehört zur „Hotzenwaldgruppe“ der Schluchseewerk AG, der Kraftwerksbetreiberin, und liegt im Gemarkungsbereich der Stadt Bad Säckingen.
Hierbei handelt es sich zwar nicht um das größte errichtete PSW, aber es hatte zur Zeit seiner Errichtung jedoch Vorbildwirkung für die späteren Bauwerke dieser Bau- und Betriebsart.
Gerade im Zeichen des Klimawandels liegt die Zukunft der Stromversorgung in Deutschland bei den erneuerbaren Energien. Besonders Wind und Solarenergie sollen künftig den anstehenden Energiebedarf decken. Diese Energiequellen stehen jedoch nicht ständig mit gleich bleibend hoher Leistung zur Verfügung. Damit künftig eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet bleibt, werden Speicher gebraucht, die dann einspringen, wenn Lücken in der Versorgung entstehen. Im Idealfall sind dies Speicher mit besonders großen Kapazitäten, die schnell und wirksam abgerufen werden und somit das Stromnetz effektiv stabilisieren können. Diese Eigenschaft besitzen die Pumpspeicherkraftwerke. Sie sind zusätzlich umweltschonend, da ihr Betrieb durch Wasserkraft erfolgt und somit keine Umweltbelastungen während des Betriebs verursachen.
Das Pumpspeicherkraftwerk Bad Säckingen besteht im Wesentlichen aus einem Oberbecken, einem Unterbecken und als „Herzstück“ einer Maschinenkaverne. Das Oberbecken „Eggbergbecken“ hat ein Fassungsvermögen von ca. 2,2 Millionen m³ Wasser und liegt 400 m über der Maschinenkaverne. Das Unterbecken ist der Hochrhein und wird durch die Schluchseewerk AG bewirtschaftet. Die Maschinenkaverne liegt direkt unter dem Oberbecken und ist 161 m lang, 23 m breit, hat eine Höhe von 33 m und ist durch einen 1,6 km langen Zufahrtsstollen von außen zu erreichen. In ihr sind 4 „Maschinensätze“ eingebaut. So ein Maschinensatz besteht im Wesentlichen aus einer Turbine, einem Generator und einer Pumpe. Diese Generatoren erzeugen ca. 410 Millionen kWh im Jahresmittel, so dass das PSW theoretisch jährlich 100.000 Haushalte mit Strom versorgen könnte.
All die vorgenannten technischen Details wurden der Besuchergruppe des Seniorenverbandes zunächst im Informationszentrum des PSW anschaulich präsentiert. Danach wurden die Besucher mit Helm, Warnjacke und Kommunikationsgerät ausgestattet. Mit einem Kleinbus befuhr man die ca. 1,6 km Zufahrt zu der tief im Bergmassiv liegenden Maschinenkaverne. Hier konnte man staunend die riesigen Dimensionen der Maschinenkaverne betrachten und erleben. Die großen Turbinen, Generatoren und Pumpen beeindruckten mit ihren Ausmaßen. Die Besucher konnten ihre große Leistung durch die entstehende Vibration des Bodens „erspüren“, wenn sie jeweils in Betrieb gingen.
Die professionelle Führung durch dieses technische „Wunderwerk“ war für die gesamte Besuchergruppe sehr eindrucksvoll. Der Vorsitzende des Regionalverbandes, Herr Erwin Bächle, brachte diese Eindrücke in seiner Dankesrede an den Betreuer des Schluchseewerkes am Ende der Führung besonders zum Ausdruck und bedankte sich mit einem Präsent sehr herzlich.
Günter Rünzi (Mitglied im Seniorenverband)