Am 14.11.2024 verbrachten wir auf Einladung von Frau Dr. Regine Geerk-Hedderich, Physikerin, mit einer Gruppe von 33 Personen den Nachmittag beim KIT Campus Nord in Eggenstein-Leopoldshafen. Nach einem genüsslichenMittagessen im Casino des KIT konnten wir gestärkt das Fortbildungszentrum (FTU) aufsuchen. Unser Referent im FTU war Dr. Robert Hauser von der Fa. DSC Software AG. Er ist ein Experte für die Integration und digitale Transformation im SAP-Produktentstehungsprozess. Das Thema „KI“ war für uns Senioren außergewöhnlich und mehr als nur interessant. Der etwa 40minütige Vortrag von Herrn Dr. Hauser ermöglichte uns, das Thema „KI“ ansatzweise zu verstehen. Herr Dr. Hauser verglich das Werk von Michelangelo „Geschaffen nach Gottes Bild“ mit der Entstehung von „KI“, die von Menschen aus Informatik, Mathematik und Neurowissenschaften entwickelt worden ist. Sie haben Algorithmen und Modelle entworfen, um Maschinen das Lernen und die Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Was ist nun „KI“:
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Teilbereich der Informatik, der sich mit der Entwicklung von Systemen und Programmen beschäftigt, die in der Lage sind, menschenähnliche Intelligenzleistungen zu erbringen. Dazu gehören Fähigkeiten wie Lernen, Problemlösen, Sprachverstehen und Entscheidungsfindung. KI kann in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, von Sprachassistenten über Bild- und Spracherkennung bis hin zu autonomen Fahrzeugen. Das Ziel der KI-Forschung ist es, Maschinen zu schaffen, die Aufgaben ausführen können, die normalerweise menschliches Denken erfordern.
Quelle: Generiert über ChatGPT
Nach dem Vortrag fuhren wir mit dem Campusbus zum Institut für Informatik, dem Scientific Computing Center, welches für die Bereitstellung der Computing Infrastruktur wie, E-Mail, Internet und Telefon am KIT verantwortlich ist. Dazu gehören auch die beiden Großforschungsgeräte „HoreKa“ und „GridKa“, welche wir aufgeteilt in 2 Gruppen besichtigen konnten.
HoreKa ist der High Performance Computing (HPC) Cluster für die Spitzenforschung im Allgemeinen. GridKa ist der Teil des Rechenzentrums, das speziell für die Teilchen- und Astroteilchenphysik auf internationaler Ebene ausgelegt ist. Sie arbeitet in Kooperation mit CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire), die Europäische Organisation für Kernforschung in Genf. Sie ist das größte Zentrum für physikalische Grundlagenforschung der Welt. Über 14.000 Gastwissenschaftler aus 85 Nationen arbeiten an CERN-Experimenten. Das Jahresbudget des CERN belief sich 2023 auf ungefähr 1,23 Milliarden Schweizer Franken (ca. 1,27 Milliarden Euro). Das CERN ist außerdem der Geburtsort des World Wide Web (www).
Auf dem Gelände des Europäischen Kernforschungszentrum befindet sich ein Teilchenbeschleuniger, „der Large Hadron Collider (LHC, deutsche Bezeichnung Großer Hadronen-Speicherring). Die maßgebliche Komponente ist ein Synchrotron in einem 26,7 Kilometer langen Ringtunnel in 50 bis 150 m Tiefe, in dem Protonen oder Blei-Kerne gegenläufig auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht werden. Die Experimente am LHC sind daher Colliding-Beam-Experimente.
Das Rechenzentrum mit neuster Technologie ist ein weltweites Rechennetz für das oben beschriebene „LHC“ und KIT mit mehr als 100 Petabyte (1 PByte oder PB entspricht einer Billiarde Bytes, also 1 Million Gigabyte oder 1.000 Terabyte. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass ein Petabyte 20 Millionen großen Aktenschränken oder 500 Milliarden Seiten Standarddruck entspricht. Der Energiebedarf beträgt 800 KW. Durch die Wärmerückgewinnung könnten 80 Einfamilienhäuser mit Energie versorgt werden. Für die Datenverarbeitung werden ca. 7.000 Festplatten benötigt. Das Rechenzentrum bietet den Physikern und Studierenden hervorragende Arbeitsbedingungen und Lernmöglichkeiten. Die Mitarbeiter für den Vortrag und die Führung waren sehr freundlich und hilfsbereit, beantworteten alle Fragen ausführlich und gaben wertvolle Einblicke in die Inhalte des Rechenzentrums. Insgesamt war die Besichtigung sehr aufschlussreich.
Während der gesamten Führung wurden wir von Frau Dr. Geerk-Hedderich begleitet und betreut. Bei der abschließenden Campusrundfahrt hat sie uns die Entstehung und Entwicklung des Forschungsgeländes sowie die Arbeit der jeweiligen Institute anschaulich erklärt.
Text und Bilder: Udo Scheeder
Quellen:
[1] https://www.scc.kit.edu/index.php
[2] https://www.scc.kit.edu/dienste/horeka.php
[3] https://www.scc.kit.edu/forschung/gridka.php