Besuch des Paul-Scherrer-Instituts – Zentrum für Spitzenforschung in der Schweiz

Im Rahmen der Frühjahrsveranstaltung haben die Mitglieder des Regionalverbandes im Mai das Paul-Scherrer-Institut (PSI) in Villigen in der Schweiz besichtigt. Es war eine höchst interessante Exkursion durch einen kleinen Teil des Campus und der umfangreichen Forschungseinrichtungen.

Das Paul-Scherrer-Institut (PSI) ist das größte Forschungszentrum für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Es steht exemplarisch für interdisziplinäre Forschung, internationale Zusammenarbeit und Technologietransfer auf höchstem Niveau. Durch seine Großforschungsanlagen hat sich das Institut seine Rolle in der Grundlagen- und angewandten Forschung, sowie durch seine Beiträge zur Innovation in Wirtschaft und Gesellschaft einen internationalen Ruf erarbeitet.

Im Jahre 1988 wurde das PSI gegründet durch den Zusammenschluss zweier früherer Forschungsstätten in Würenlingen und in Villigen. Der Name des Instituts erinnert an den Physiker Paul Scherrer (1890–1969), einen Pionier der schweizerischen Kernforschung und langjährigen Professor an der ETH Zürich.

Der Hauptsitz des PSI befindet sich in Villigen im Kanton Aargau. Die geografische Lage im ländlichen Raum ermöglicht die Realisierung großräumiger Anlagen und schafft gleichzeitig Nähe zu internationalen Partnerinstitutionen in Deutschland, Frankreich und ganz Europa. Das Paul-Scherrer-Institut betreibt sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung. Die Arbeit gliedert sich dabei in mehrere Forschungsschwerpunkte wie Materialwissenschaften, Lebenswissenschaften, Energie und Umwelt, Teilchenphysik und Computergestützte Wissenschaften und Simulation, um nur die wichtigsten Bereiche zu nennen.

Das PSI ist ein bedeutender Partner in internationalen Großprojekten der Hochenergiephysik, z. B. am CERN. Im eigenen Haus werden Experimente mit Myonen und Protonen durchgeführt, um fundamentale physikalische Prozesse zu untersuchen. Mehrere einzigartige Großforschungsanlagen, die auch von über ca. 3.000 internationalen Wissenschaftler*innen aus etwa 60 Ländern genutzt werden, beherbergt das PSI. Das PSI versteht sich nicht nur als Forschungseinrichtung, sondern auch als Innovationsmotor. Es fördert gezielt den Transfer von Wissen und Technologien in die Industrie. Zahlreiche Patente, Lizenzen und Unternehmensgründungen (Spin-offs) sind das Ergebnis.

Mit dem psi forum, dem Besucherzentrum, öffnet das Institut auch der breiten Öffentlichkeit seine Türen. In Ausstellungen und Führungen werden Forschung und Technik anschaulich erklärt. Nach der erkenntnisreichen, ca. 2,5 Stunden dauernden Tour, die von einem Physiker des PSI hervorragend geleitet wurde, waren sich die Teilnehmer einig, dass nur ein kleiner Einblick in das Spektrum der Arbeit des PSI erfolgen konnte. Zum Abschluss des Besuchs versammelte man sich zu einem Gruppenbild.

Günter Rünzi