Besuch bei Fa. Kärcher in Winnenden am 20.02.2024

Heute schon gekärchert?
Wer weiß heute nicht was „kärchern“ bedeutet. Laut Duden bedeutet es „mit einem
Hochdruckreiniger reinigen“.
Dass die Fa. Kärcher aber mehr als Hochdruckreiniger zu bieten hat, erlebte eine
Seniorengruppe des RV Schorndorf am 20. Februar bei einem Firmenbesuch in
Winnenden hautnah. Das Familienunternehmen Kärcher ist ein globaler Anbieter von
Reinigungstechnik und gilt heute als der weltweit führende Anbieter von effizienten,
ressourcenschonenden Reinigungssystemen.
Unsere Seniorinnen und Senioren aus Schorndorf und Umgebung trafen nach einer
ungewöhnlich pünktlichen Bahnfahrt kurz vor 10.00 Uhr am Hauptsitz der Fa.
Kärcher in Winnenden ein, wo sie vom Tourguide Peter Schneider empfangen
wurden. Nach einem gemeinsamen Foto und kurzer Stärkung wurden wir dann von
Herrn Schneider in interessanten, kurzweiligen Erläuterungen mit der
Firmengeschichte, der Firmenphilosophie und den verschiedenen Produkten vertraut
gemacht. Im 400 m² großen Kärcher Museum erfuhren wir alles über die
Reinigungstechnik und die über 80-jährige Geschichte des Unternehmens.
Das Unternehmen wurde 1935 von Alfred Kärcher (1901–1959) in Stuttgart-Bad
Cannstatt gegründet. 1939 erfolgte der Umzug mit 120 Mitarbeitern nach Winnenden,
wo das Unternehmen bis heute seinen Hauptsitz hat. Zu den ersten wirtschaftlichen
Erfolgen zählte ein Salzbadofen zum energiesparenden Härten und Veredeln von
Leichtmetallen. Später entwickelte Alfred Kärcher zusätzlich benzinbetriebene
Heißluftbläser, mit denen Flugzeugmotoren im Winter vorgewärmt wurden, um das
Anlassen zu erleichtern. 1950 wurde mit der Entwicklung des ersten europäischen
Heißwasser-Hochdruckreinigers die Sparte Reinigungstechnik gegründet. Neben den
Hochdruckreinigern bot Kärcher von 1955 bis in die 1970er Jahre vor allem
Dampferzeuger für Industrie und Bauwirtschaft an.
Am 17. September 1959 starb Alfred Kärcher im Alter von 58 Jahren an einem
Herzinfarkt. Er hinterließ seine Frau Irene Kärcher und die zwei gemeinsamen Kinder
Johannes und Susanne. Irene Kärcher übernahm fortan die Verantwortung für das
mittelständische Unternehmen. Der Umsatz stieg unter ihrer Führung im ersten Jahr
um 70 %. 1962 wurde die erste Vertriebsgesellschaft außerhalb Deutschlands in
Frankreich, in einem kleinen Vorort von Paris, gegründet. Weitere
Vertriebsgesellschaften in Österreich, der Schweiz, Italien und in Belgien folgten. Das
Familienunternehmen Kärcher beschäftigt in 82 Ländern 16.000 Mitarbeiter in 160
Firmen. Für eine lückenlose Versorgung der Kunden auf der ganzen Welt sorgen
mehr als 50.000 Servicestellen in allen Ländern. Zu den 160 Tochtergesellschaften
gehören weitere Betriebe der Reinigungstechnik, der Hochdrucktechnologie, der
Dekontamination und der Wasseraufbereitung, der Kommunaltechnik bis hin zum KI
und IT-Bereich. Die Alfred Kärcher SE & Co. KG erzielte im Jahr 2023 mit 3,294 Mrd.
Euro den höchsten Umsatz in ihrer Geschichte.
Seit 1980 hat das Unternehmen weltweit über 190 Kultursponsoring-Projekte
betrieben. Spektakulär waren insbesondere die Reinigungsarbeiten an den
Präsidentenköpfen am Mount Rushmore National Memorial (2005), den

Memnonkolossen in Luxor (2003), den Kolonnaden am Petersplatz in Rom (1998),
dem Brandenburger Tor in Berlin (1990) oder der Christusstatue in Rio de Janeiro
(1980).
Seit dem Umzug Ende der 1930er-Jahre von Bad Cannstatt nach Winnenden im
Raum Stuttgart hat Kärcher dort seinen Hauptsitz. Neben der Hauptverwaltung mit
den Zentralbereichen sind dort auch die Forschung und Entwicklung aller
Produktgruppen untergebracht. Im Werk Winnenden werden außerdem Produkte für
den gewerblichen Bereich gefertigt. Seit 2013 sind die Geräte für den professionellen
Gebrauch nicht mehr gelb, sondern anthrazit. So sind diese leichter von den
weiterhin gelben Produkten für Privatanwender zu unterscheiden. Die „gelben“
Produkte für den privaten Bereich werden seit 1965 hauptsächlich im Werk
Obersontheim gefertigt.
Bei der anschließenden Führung durch verschiedene Produktionsstätten und den
Forschung- und Entwicklungsbereich konnte die Gruppe über die heut zu Tage
möglichen technischen Anwendungen staunen. Überzeugend war auch die
Philosophie der Firma, sämtliche Teile der Produkte selber herzustellen -sowohl
Kunststoff- und Blechteile, wie auch Elektronik und Steuerungssysteme- und nicht
auf Zukauf von fremden Herstellern zu setzen.
Nach spannenden 3 Stunden wurde die Führung mit dem Besuch der Firmenkantine
beendet. Man schmeckte, dass auch dort die Philosophie des „Selbermachens, nur
dann weiß man, was drin ist“ in die Praxis umgesetzt wird.
Zum Abschluss bedankte sich der Vorsitzende Wolf Gerl beim Tourguide Peter
Schneider mit einem kleinen Weinpräsent für die hervorragende und eindrucksvolle
Führung. Führungen bei der Fa. Kärcher können gebucht werden unter:
https://www.kaercher.com/de/inside-kaercher/unternehmen/werksbesichtigungen.html