Schwäbische Wortgeschichten von Hermann Wax

Bei wiederum „vollem Haus“ anlässlich des Treffens des Seniorenverbandes ö.D. am 27. Mai 2025 im Gasthaus Schwanen hatte Sprachforscher Hermann Wax ein gelungenes „Heimspiel“ mit dem Thema „Schwäbische Wortgeschichten“. Zu Beginn erklärte er den Begriff „Volksetymologie“ als nichtwissenschaftliche Herleitung eines Wortes anhand des Beispiels der „Fisimatenten“, die volksetymologisch aus der französischen Aufforderung „Visitez ma tente!“ eines französischen Soldaten während der Franzosenzeit an ein deutsches Mädchen gekommen seien. Gerade das Schwäbische sei voller solcher Volksetymologien, was zusammen mit dem großen Anteil von Wörtern fremdsprachlicher Herkunft unseren Dialekt so vielfältig und so reich mache. Sich auf die zwei von ihm verfassten Bücher („Etymologie des Schwäbischen“ und „Heidablitz ond Wonderfitz“) beziehend, zeigte der Referent z.B. auf, wie es im Hochmittelalter aus dem arabischen „zabiba“ (getrocknete Weinbeere) über ital. „zibibbo“ zu unseren „Zibeba“ und zum Verb „zibebala“ (verdünnen, strecken) kam; wie aus dem lateinischen „cavea“ es zum „Käpsale“ und zu „Kuhnacht“ kam; wie es vom italienischen „astrologo“ zu Hochddeutsch „Strolch“ und „strolchen“, englisch „to stroll“, schwäbisch „striela“ kam; was die englische „Stewardess“ mit unserem „Äpfelstoigle“ zu tun hat, die hochdeutsche „Strohwitwe“ mit dem schwäbischen „Grasdackel“ und der „Dompropst“ mit dem „Bräschdleng“, um nur einige der Wortgeschichten seines unterhaltsamen Vortrags zu nennen.

Frau Mittag bedankt sich bei Hermann Wax für seinen auflockernden humorvollen Vortrag mit einem Buchgeschenk und etwas „Süßem“.